"gugler! build & print triple zero" - Subprojekt 3: recyclingfähig konstruieren

Erarbeitung von Grundlagen und konkreten Vorschlägen für Hochbaukonstruktionen, die in höchstem Maß recyclierbar sind, mit besonderem Augenmerk auf Fügetechniken und Verbindungen sowie Konstruktionsvorschlägen samt ökologischer und bauphysikalischer Kennwerte sowie Kostenvergleichen wurden erstellt.

Kurzbeschreibung

Dieses Projekt ist ein Subprojekt des Leitprojekts "gugler! build & print triple zero"

Status

Abgeschlossen

Kurzfassung

Langfristiges Ziel des Bauwesens muss es sein, den gesamten Kreislauf von der Produktion der Baustoffe und Komponenten und der Bereitstellung der Energie über ihre Verwendung bis zur Entsorgung/Weiterverwertung des Gebäudes in ein globales Nachhaltigkeitskonzept einzuordnen. Das heißt auch, dass diesem Kreislauf nur Stoffe zugeführt werden, die im Laufe ihres Lebenszyklus auf der Erde ersetzt oder/und biologisch abgebaut werden können (nawaros) oder vollständig recycliert werden können (recycros).

Um dies zu erreichen ist das Augenmerk nicht nur auf die Verwendung bereits recyclierter Stoffe zu richten (siehe Subprojekt 2 "recycros") sondern auch darauf, dass Bauweisen und Konstruktion (Stichwort: "stoffreine Fügetechniken") recyclingfähig sind, unabhängig davon, ob neue Materialien oder recycros eingesetzt werden.

Die nähere Betrachtung dieser Bedingungen, die Formulierung von allgemeinen Regeln für recyclierbares Konstruieren, die Entwicklung von höchst recyclierbaren Konstruktionen und die Zusammenstellung von möglichen Konstruktionen für das ökoeffiziente Gugler- Demogebäude, sind der Inhalt dieses Subprojekts "recyclingfähig Konstruieren". Für das Subprojekt 5 dienen die Ergebnisse des Subprojekts 3 zusammen mit den Ergebnissen weiterer Subprojekte als Grundlage zur konkreten Auswahl und Berechnung der Konstruktionen und Aufbauten des ökoeffizienten Gugler-Betriebsgebäudes in Melk.

Im ersten Arbeitspaket wird der momentane Stand der Technik bei Abbruch und Demontage von Bauteilen erhoben; Bedingungen und Schwachstellen aufgezeigt, Verbindungsmittel und Verbindungsarten in Bezug auf Recyclierbarkeit erforscht, das Verbesserungspotenzial für die Demontage und Recyclierbarkeit von Konstruktionen im Bauwesen abgeschätzt und daraus der aktuelle Handlungsbedarf und die Handlungsmöglichkeiten definiert.

Auf dieser Grundlage und den Ergebnissen aus der Best Practice Recherche werden Prinzipien für kreislauffähiges Konstruieren entwickelt und nach Analyse bestehender Konstruktionen hinsichtlich ihrer Recyclierbarkeit Entwurfsempfehlungen für kreislauffähige Konstruktionen erarbeitet.

Auf Basis der Analyse von bestehenden Baukonstruktionen hinsichtlich ihrer Recyclierbarkeit und den erarbeiteten Entwurfsempfehlungen wird schließlich ein Katalog von Aufbauten mit dem Ziel, einen Recyclinganteil von 95% zu erreichen, zusammengestellt und in einem Rückkopplungsprozess in Bezug auf Ökologie, Bauphysik und Recyclierbarkeit optimiert. Besonders soll dabei darauf bedacht genommen werden, Konstruktionen auch einem upcycling zuführen zu können, das heißt sie möglichst lange in hochwertiger Verwendung zu halten und damit einen Schritt in Richtung der c2c Idee zu machen. Den vorgeschlagenen Lösungen werden konventionelle Konstruktionen mit zugehörigen Kennwerten gegenübergestellt. Dies soll Rückschlüsse auf das mögliche Ausmaß der ökologischen Verbesserung zulassen.

Für haustechnische Anlagenteile wird ebenfalls die Recyclierbarkeit ermittelt, die eingesetzten Materialien und Anlagenkomponenten und deren Möglichkeiten zur Wiederverwendung werden angeführt.

Im letzten Arbeitspaket werden die Erkenntnisse aus Subprojekt 2 ("Bauen mit recycros") über recyclierte Rohstoffe mit den Ergebnissen aus Subprojekt 3 "Recyclingfähig konstruieren" zusammengeführt und bewertet. Die Ergebnisse aus der ökologisch- bauphysikalischen Bewertung und die Kombination mit den Ergebnissen aus SP2 bilden die Grundlage für die Auswahl von möglichen Konstruktionen, die den hohen Anteil anRecyclierbarkeit gewährleisten können, der für das Demoprojekt gefordert wird (95%). Diese Palette stellt dann die Grundlage für das Subprojekt 5 "ökoeffektives Gebäude" und in Folge für die konstruktive Planung des Gugler-Demogebäudes dar.

Publikationen

recyclingfähig konstruieren

Subprojekt 3 zum Leitprojekt "gugler! build & print triple zero"
Schriftenreihe 21/2011 U. Schneider, M. Böck, H. Mötzl et al., Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 390 Seiten

Downloads zur Publikation

Projektbeteiligte

Projektleiter

Projektmitarbeiter

  • Dipl.-Ing. Margit Böck, Dipl.-Ing. Alexander Baumann
    pos-architekten
  • DI (FH) Astrid Scharnhorst, Dipl.-Ing. Erna Motz, Dipl.-Ing. Thomas Zelger
    IBO

ProjektpartnerInnen

  • Dipl.-Ing. Heinz Gattringer
    Alchemia
  • Ing. Jürgen Obermayer, DI (FH) Günther Hinker
    new energy

Kontaktadresse

Arch. DI Ursula Schneider
pos architekten ZT-KG
Maria Treu Gasse 3/15, A-1080 Wien
Tel.: +43 (1) 4095265-10
E-Mail: schneider@pos-architecture.com
Web: www.pos-architecture.com