Gründungsinitiative 2002/2003

Begleitend zu den Ausschreibungen des F&E-Bereichs „Nachhaltig Wirtschaften“, einem fünfjährigen Forschungs- und Technologieprogramm zur Initiierung und Unterstützung richtungsweisender Projekte, wird eine Nachhaltig Wirtschaften Gründungsinitiative angeboten, die ForscherInnen und WissenschaftlerInnen aus dem Bereich „Nachhaltig Wirtschaften“ unterstützen soll, Ihre Ideen durch Betriebsgründungen umzusetzen.

Als Begleitaktivität des F&E-Bereichs Nachhaltig Wirtschaften wurde bereits zum 2.Mal in Österreich die "Nachhaltig Wirtschaften - Gründungsinitiative" in Kooperation mit UNIUN ("UNIversitätsabsolventInnen gründen UNternehmen") durchgeführt. Diese Gründungsinitiative besteht aus einem Qualifikationsprogramm für GründerInnen und einem Businessplan-Wettbewerb, bei dem nun von einer Jury die besten Gründungskonzepte ausgesucht und ausgezeichnet werden.

Unterstützung von "nachhaltigen" Gründungsprojekten - Qualifizierungsprogramm

Für Gründungsinteressierte mit Projektideen mit Bezug zu „Nachhaltig Wirtschaften“ stehen rund 10 zusätzliche Teilnahmeplätze im UNIUN Qualifizierungsprogramm zur Verfügung. In einem umfangreichen Veranstaltungsangebot bestehend aus Impuls- und Informationsveranstaltungen, Theorie- und Praxismodulen, persönlichkeitsbildenden Trainings etc. soll Wissen erworben, der Erfahrungsaustausch gepflegt und die eigene Gründungsidee konkretisiert und weiterentwickelt werden. Das Qualifikationsprogramm erfolgt in den drei Stufen

  • Ideenfindung & Ressourcenabklärung (Ideenpapier einzureichen bis 30. November 2002)
  • Konkretisierung der Geschäftsidee (Gründungskonzept einzureichen bis 28. Februar 2003) und
  • Vorbereitung auf die Geschäftstätigkeit (Businessplan einzureichen bis 31. Mai 2003)

Zusatzqualifikation Sustainability Skills

Die im UNIUN Qualifizierungsprogramm schon bisher vermittelten „Business-Skills“ (Finanzen, Marketing, Recht) und „Soft-Skills“ (Kommunikation, Verhandlung etc.) werden nun um den Bereich der „Sustainability Skills“ erweitert. Sie erlernen gemäß den Prinzipien des Nachhaltig Wirtschaftens zu denken, zu planen und zu handeln bzw. diese erfolgreich in einen wirtschaftlichen Kontext anzuwenden. Dies ermöglicht Ihnen eine zukunftsorientierte strategische Ausrichtung und verschafft Ihnen mittel- und langfristige Wettbewerbsvorteile.

Nachhaltigen Wirtschaften Businessplan – Wettbewerb

Bis Ende Mai 2003 konnten Gründungskonzepte bzw. Businesspläne zum Thema „Nachhaltig Wirtschaften“ zu einem Wettbewerb eingereicht werden. Mit Hilfe einer Jury wurden die besten Einreichungen ausgewählt und ausgezeichnet.

Welche Themen waren gefragt

Die Auseinandersetzung mit Fragen der Nachhaltigkeit eröffnet eine Vielzahl von zukunftsweisenden, wirtschaftsrelevanten Ansätzen und Themen: „Abfallfreie Produktion“, „Vom Produkt zur Dienstleistung“, „Neue Werkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen“, „Intelligentes Energiemanagement“, „Nutzung erneuerbarer Energieträger“ sind nur einige der in Frage kommenden Themen. Gesucht waren interdisziplinäre und systemübergreifende Problemlösungen, welche zu neuen und innovativen Ansätzen führen.

Wer konnte teilnehmen

Bei dem Qualifizierungsprogramm und dem Businessplan-Wettbewerb im Rahmen der Nachhaltig Wirtschaften Gründungsinitiative konnten WissenschaftlerInnen, ForscherInnen und StudentenInnen teilnehmen, die eine Gründungsidee verfolgen, welche einen deutlichen Bezug zum Thema „Nachhaltig Wirtschaften“ hat.

Die Auszeichnungen

BAHIA.AT – fair gehandelte Hängematten aus Brasilien

Geschäftskonzept für "Fair Trade" - Handelspartnerschaften mit Manufakturen in Brasilien als anerkannter Lieferant fair gehandelter Waren in Österreich (www.haengematte.net)

Einreicher

  • Mag. Hannes Bauer
  • Christian Friedrich

Jurykommentar

Eine nachhaltige Entwicklung ruht auf drei Säulen: Projekte müssen ökonomisch, ökologisch und sozial zukunftsfähig sein. Das Unternehmenskonzept bahia.at (Handel mit Hängematten) ist wirtschaftlich tragfähig und hat eine starke soziale Komponente: das Gründerteam nützt die Kriterien für den fairen Handel, um die Produktionsbedingungen im Herstellerland Brasillien zu verbessern. Dazu gehört auch das Bezahlen von angemessenen Löhnen, was wiederum bessere Bildung ermöglicht und damit langfristig auch zur Verminderung von Umweltbelastungen beitragen wird. Den AnwenderInnen in Mitteleuropa vermitteln die Hängematten etwas von der brasilianischen "Alegria" - Lebensfreude und Wohlbefinden. Dieses Konzept der Unterstützung einer nachhaltigen Entwicklung auf internationaler Ebene war ausschlaggebend für die Zuerkennung des Nachhaltigkeitspreises im Rahmen des UNIUN GründerInnenwettbewerbs.

Mag. Susanne Geissler, Österreichisches Ökologieinstitut

ecoBAUCONSULT – Institut für ganzheitliches Bauen

EinreicherInnen

  • DI Manfred Bohn
  • DI Monika Anna Klenovec
  • DI Ingrid Scheibenecker
  • Dr. Karin Stieldorf

Jurykommentar

Aus dem Blickwinkel einer nachhaltigen Entwicklung zielt die Geschäftsidee auf eines der wichtigsten Handlungsfelder ab, den Gebäudesektor. Menschen in Europa verbringen den Großteil ihrer Zeit in Gebäuden, sie sind damit ein wichtiger Faktor für die Gesundheit. Auch für die Umwelt sind Gebäude hochrelevant, denn sie gehören zu den größten Verursachern von Belastungen in Form von Materialströmen und Energieverbrauch. Durch die umfassenden Kriterien des Gebäudepasses soll die Qualität des Innenraums und damit das Wohlbefinden der BewohnerInnen maßgeblich verbessert werden, Umweltbelastungen sollen reduziert werden. Das Potenzial zur Verbesserung der Lebensqualität vieler Menschen in Österreich, sowie das Potenzial an Entlastungen für die Umwelt war ausschlaggebend für die Zuerkennung der Nachhaltigkeitsauszeichnung im Rahmen des UNIUN GründerInnenwettbewerbs.

Mag. Susanne Geissler, Österreichisches Ökologieinstitut

Nachhaltig Wirtschaften Gründungsinitiative 2002 / 2003 (PDF)