AIDA – Affirmative Integrated Energy Design Action

Das AIDA-Projekt zielte darauf ab, die Zahl der Niedrigstenergiegebäude, der im ganzheitlichen Energiedesign geschulten Baufachleute und die Zahl der Gemeinden, die den nZEB Standard in Neubau und Sanierung anpeilen, zu erhöhen.

Status

abgeschlossen

Kurzbeschreibung

Das Projekt "Affirmative Integrated Energy Design Action – (AIDA)" zielte darauf ab, den Markteintritt von Niedrigstenergiegebäuden (nearly zero-energy buildings – nZEB) zu beschleunigen. Es handelt sich hierbei um energieeffiziente Gebäude, in welchen erneuerbare Energieressourcen eingesetzt werden.

AIDA kompensierte den Mangel an zielgerichteten Aktivitäten für die Wissensverbreitung bezüglich Niedrigstenergiegebäuden. Das primäre Ziel des Projekts war es, das Bewusstsein über Niedrigstenergiegebäude bei lokalen Verwaltungen sowie bei PlanerInnen zu erhöhen.

Um dieses Ziel zu erreichen, richtete sich AIDA einerseits an GemeindevertreterInnen, welche auf der Nachfrageseite als Marktmultiplikatoren agieren, andererseits aber auch an ArchitektInnen und Baufachleute auf der Angebotsseite.

AIDA bot maßgeschneiderte Maßnahmen für jede dieser Gruppen, z.B.

  • Gebäudebesichtigungen,
  • Erfolgsgeschichten aus dem laufenden Betrieb,
  • Präsentation von verfügbaren Gebäude-Tools,
  • aktive Unterstützung der Gemeinden beim Integrativen Energiedesign (IED) sowie
  • enge Zusammenarbeit zwischen den Schlüsselakteuren.

Zusammenfassend war das Kernziel von AIDA, die Markteinführung von Niedrigstenergiegebäuden zu beschleunigen und somit Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen zu senken. AIDA hat somit einen positiven Nutzen für die Zielgruppen und trug entscheidend zur Erreichung der EU2020-Ziele und einer nachhaltigen Zukunft bei.

Ergebnisse

Im Projekt wurden vielen interessierten VertreterInnen von Städten, Behörden und Bauausführenden wie ArchitektInnen, BaumeisterInnen u.ä. Vorzeigegebäude gezeigt und ihre Vorteile sichtbar gemacht. Diese Bemühungen führten zu weiteren nZEB-Neubauten und -Sanierungen.

In 86 Exkursionen mit etwa 3.200 TeilnehmerInnen wurden über das Projekt AIDA verschiedene Angebote an die Zielgruppe gemacht. Dazu gehören z.B.

  • das Lernen von Erfahrungen der Vorzeigegebäude,
  • das Präsentieren innovativer Gestaltungs-Software und
  • die aktive Unterstützung von VertreterInnen von Gemeinden.

Das integrierte Energie-Planungskonzept bzw. Integrative Energiedesign (IED) ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung von nZEB, das die verschiedenen Gewerke in die Erreichung energetischer Anforderungen einbindet.

Als erstes Ziel wurden in Nachhaltige Energie-Aktionspläne (SEAPs) oder ähnlichen strategischen Energie- und Klimaschutz-Plänen von 26 Gemeinden solche IED Konzepte für nZEB eingebaut.

Zusätzlich wurden in AIDA 28 Gemeinden bei der Planung von nZEB Ausschreibungen und mit Machbarkeitsstudien unterstützt, woraufhin viele Prozesse in Richtung IED angepasst und verbreitet wurden.

Es wurden Angebote für ProfessionistInnen wie Kurse und Tools zu IED gemacht, beispielsweise „gEnergy“ von GreenspaceLive, einem AIDA Projektpartner. gEnergy ist ein interessantes building information modelling (BIM) Tool auf Basis von EnergyPlus. Etwas mehr als 1600 ProfessionistInnen verwendeten dieses IED Online-Tool in AIDA.

71,6 Million EURO wurden von Gemeinden während der Durchführung des Projekts in nZEB investiert. Das führte zu einer Energieproduktion durch Erneuerbare Energieträger von 171 tÖE/Jahr, zu 486 tÖE/Jahr an Primärenergieeinsparung und zu 1482 t CO2e Emissionsreduktion

20 nationale und 3 internationale AIDA-Kontaktstellen für interessierte PlanerInnen, Bauausführende und GemeindevertreterInnen wurden eingerichtet. Diese haben über eine schriftliche Absichtserklärung ihr Interesse bekundet, Informationen zu Roadmaps, IED, Ausschreibungen zu nZEB, Exkursionen und Vorzeigegebäude aus dem AIDA Projekt weiter zu geben.

Erfahrungen

Exkursionen werden sehr gut von den relevanten Baufachleuten genutzt. Es gibt großes Interesse an angebotenen Unterlagen und an Lösungen der Vorzeigegebäude in der Zielgruppe.

Für den Großteil der Hauptzielgruppe der GemeindevertreterInnen ist der direkte Kontakt per E-Mail, per Telefon und über persönliche Treffen am wichtigsten. Die Kopplung von Exkursionen an interessante Events ist für die Zielgruppe am besten geeignet, deren Aufmerksamkeit auf nZEB u.ä. Themen zu erhöhen.

Der wichtigste Grund für GemeindevertreterInnen in einem Integrativen Energiedesgin Prozess mitzumachen sind die Wissenslücke und das Fehlen technischen Know-hows bei energieeffizienten Gebäudeprojekten. Auch wenn viele an dieser Expertise interessiert wären, bedeutet dies nicht, dass Geld für eine/n erfahrene/n ExpertIn im Planungsteam da wäre.

Das fehlende Geld ist oft auch ein Grund für Gemeinden, an solchen Prozessen kein Interesse zu zeigen, aber es ist häufig auch der fehlende Wille, neue Prozesse zu implementieren, der Gemeinden von IED und nZEB abhält.

Eine Art kommunale “Roadmap” oder ein kommunaler Energie- oder Klimaschutzplan ist die beste Option, öffentliche Stellen für einen ersten Schritt in Richtung Emissionsreduktionen und nZEB im Sinne der EU-Gebäuderichtlinie zu sensibilisieren. Nachhaltige Energie-Aktionspläne (SEAP) sind eine Möglichkeit unter vielen, wie die Pläne einer Klima- und Energiemodellregion in Österreich, die zu diesen Maßnahmen beitragen können.

EU Vertragsnummer: IEE/11/832/SI2.615932

Publikationen

Affirmative Integrated Energy Design Action (AIDA)

Schriftenreihe 10/2016 R. Bointner, A. Knotzer, D. Venus, Herausgeber: BMVIT
Deutsch, 44 Seiten

Downloads zur Publikation

Projektbeteiligte

Projektleitung

Raphael Bointner
Technische Universität Wien, Institut für Energiesysteme und elektrische Antriebe, Energy Economics Group (EEG)

ProjektpartnerInnen

  • AEE - Institute for Sustainable Technologies (AEE INTEC), AT
  • CIMNE  BEEGROUP, Building Energy and Environment, ES
  • Centre for Renewable Energy Sources and Saving (CRES), Energy Policy Analysis Department, EL
  • EURAC research Institute for Renewable Energy, IT
  • Geonardo Environmental Technologies Ltd., HU
  • HESPUL - énergies renouvelables & efficacité énergétique, FR
  • IREC - Catalonia Institute for Energy Research, ES
  • Greenspace Live Ltd., UK

Kontaktadresse

DI Dr. Raphael Bointner
Technische Universität Wien, Energy Economics Group – EEG
Gusshausstraße 25-29/370-3
A-1040 Wien

Tel.: +43 (1) 58801-370372
E-Mail: bointner@eeg.tuwien.ac.at
Web: eeg.tuwien.ac.at