Aufarbeitung von Filterrückständen bei der Bierherstellung zur Gewinnung einer innovativen pharmazeutischen Substanz

Die neueste Technik bei der Filtration von Bier ist der Einsatz von Ionenaustauschern. Das Regenerat enthält in konzentrierter Form hochpotente Substanzen (Vitamine und Mineralstoffe aus der Hefe, Hopfenrückstände und andere Proteinverbindungen), die prozessiert, charakterisiert und als Basis für ein Verzehrprodukt verwendet werden sollten. Nach einer technischen Adaptierung wird dieses Konzept der Aufarbeitung unterschiedlicher Substanzen in anderen Bereichen der Lebensmittel- und Naturstoffindustrie angewendet.

Kurzbeschreibung

Status

abgeschlossen

Kurzfassung

Bier enthält eine Reihe von pharmakologisch interessanten Werkstoffen, die in geringen Konzentrationen anfallen. Dies sind insbesondere polyzyklische Verbindungen, deren Wirkung auf Transaktivierung der Steroidhormonrezeptoren und Interaktion mit Enzymen des Steroidstoffwechsels beruht. Diese Substanzen werden bei einem neuartigen Verfahren der Filterung mit einem Ionenaustauscher vom Bier zum Zwecke der Vermeidung von Kältetrub stark angereichert. Die anfallende Lösung muss im Normalfall entsorgt werden.

Das Ziel des Projektes war die Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung einer pharmakologisch aktiven Produktes aus diesen Filterrückständen und eine optimale Aufarbeitung von Abfallsubstanzen. Das entwickelte Konzept und die Technik für die Verwertung und Aufarbeitung von wertvollen Abfallprodukten wurde nach bestimmten technischen Adaptierungen, einem Screening der Inhaltsstoffe und Tests auf deren pharmakologische Aktivität für andere Betriebe der Lebensmittel- oder Naturstoffindustrie angewendet. Die Neuheit ist die gewinnbringende Verwertung des wertvollen Abfallproduktes.

Durch selektive Anreicherung und Konzentrierung des Filterrückstandes gelang es, die Inhaltstoffe anzureichern und eine Substanz mit antioxidativer Wirkung zu erhalten. Zum Vergleich wurden unterschiedliche Natursubstanzen auf gleiche Art und Weise aufgearbeitet und Aktivitätstests unterzogen.

Die Analyse der Inhaltstoffe des aufkonzentrierten Filterrückstands ergab, dass ein Lebensmittelallergen, das Lipidtransferprotein, angereichert wurde. Die Entfernung des Allergens aus der Substanz war zwar möglich, jedoch zeit- und kostenintensiv. Der Filterrückstand konnte dadurch nicht als Ausgangsbasis für ein Verzehrprodukt verwendet werden.

Das Aufarbeitungsverfahren wurde in weiterer Folge auf andere natürliche Substanzen verlegt, deren Aktivitäten in ungewohnter Weise sehr hoch waren.

Die im Rahmen des Projektes durchgeführten Arbeiten bildeten die Basis für die Gründung des Christian Doppler Labors für Rezeptor Biotechnologie, das sich der Isolierung, Dedektion und Aufklärung der Struktur-Funktionsbeziehungen dieser natürlichen Substanzen widmet.

Publikationen

Aufarbeitung von Filterrückständen bei der Bierherstellung zur Gewinnung einer innovativen pharmazeutischen Substanz

Schriftenreihe 26/2007 C. Zeppelzauer, K. Kühne, Herausgeber: Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Deutsch, 43 Seiten

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Projektbeteiligte

Projektleiter

Dipl.-Ing. Claus Zeppelzauer
Life Science Project Management

Projekt- und Kooperationspartner

  • Univ. Prof. Dr. Alois Jungbauer
    Institut für Angewandte Mikrobiologie
    Universität für Bodenkultur Wien
  • Einreicher:
    Klaus Kühne
    Melbrosin International Produktions und Vertriebs GmbH & Co KG
    Alserbachstrasse 16, A-1090 Wien

Kontaktadresse

Dipl.-Ing. Claus Zeppelzauer
Life Science Project Management
Tel.: +43 (699) 14219419
Fax: +43 (1) 4405393
E-Mail: claus.zeppelzauer@lspm